Wechseljahre
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Übergang in eine neue Lebensphase. Nicht „normal“ sind die Beschwerden, unter denen viele Frauen während dieser Jahre zu leiden haben. Schon die Tatsache, dass die Wechseljahre nicht für alle Frauen gleich unangenehm verlaufen, ist ein Hinweis darauf, dass die Beschwerden nicht notgedrungen dazugehören.
Aus der Sicht der Chinesischen Medizin können wir unterscheiden zwischen physiologischen und pathologischen Entwicklungen. Die physiologische Entwicklung während des Alterungsprozesses umfasst eine zunehmende Schwäche von Nieren-Yin und Nieren-Yang. Bei Frauen gibt während der fruchtbaren Jahre das Yin stärker den Ton an, bei Männern das Yang. Dementsprechend macht sich während der Wechseljahre bei den Frauen das Schwinden des Yin stärker bemerkbar, die Männer spüren während der Andropause eher das schwächer werdende Yang. Bei den Frauen setzt dieser Wandel zudem früher ein und schreitet rascher fort.
Bei beiden Geschlechtern gibt es also Anzeichen für einen einsetzenden Mangel an Nieren-Yin und Nieren-Yang, bei den Frauen ist ersterer stärker wahrnehmbar, bei den Männern letzterer. Aus schulmedizinischer Sicht können wir einen Zusammenhang mit dem Rückgang der Sexualhormone herstellen: der Rückgang der Östrogene bedingt den Nieren-Yin-Mangel und der des Testosterons den Nieren-Yang-Mangel. In Wirklichkeit sind die Störungsmuster der Chinesischen Medizin aber sehr viel komplexer und weitreichender.
Typisch für einen Nieren-Yin-Mangel oder davon ableitbar sind während der Wechseljahre von Mann und Frau unter anderem Hitzewallungen, Nachtschweiß, Schlafstörungen, innere Unruhe, Herzrasen, Scheidentrockenheit, Bluthochdruck, Verlust von Knochendichte, alternde Haut.
Typisch für einen Nieren-Yang-Mangel oder davon ableitbar sind unter anderem das Gefühl von Kälte, abnehmende Belastbarkeit und Resilienz gegen Stress, Müdigkeit und Antriebslosigkeit, abnehmende Libido und Potenz, Gewichtszunahme bei gleichbleibender oder sogar verminderter Aufnahme von Kalorien.
Mehr zu den beiden Störungsmustern und was sich gegen sie machen lässt, finden sie hier:
Nieren-Yin-Mangel
Nieren-Yang-Mangel
Bei den Frauen gibt es während der Wechseljahre sehr oft ein weiteres Störungsmuster: die Leber-Qi-Stagnation. Dieses Muster macht sich am Beginn der Wechseljahre meist als erstes bemerkbar und klingt dann spätestens mit dem Beginn der Menopause wieder ab. Im Unterschied dazu sind Yin- und Yang-Mangel der Niere bis zu einem bestimmten Grad physiologisch, halten also auch nach der Menopause mehr oder weniger stark an und werden zur Normalität. Auch bei der Leber-Qi-Stagnation können wir aus schulmedizinischer Sicht an hormonelle Schwankungen denken, hier vor allem in Bezug auf das Progesteron.
Die typischen Symptome sind Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmtheit, Gereiztheit, funktionelle Verdauungsbeschwerden, Spannungskopfschmerzen, schmerzhafte oder unregelmäßige Monatblutungen und Verspannungen. Vielen Frauen sind diese Symtome bereits bekannt, denn die Leber-Qi-Stagnation ist vor allem in den ersten Jahren und Jahrzehnten nach dem Einsetzen des Zyklus kein seltenes Muster.
Zu den Symptomen der Leber-Qi-Stagnation und den Maßnahmen dagegen finden sie hier jede Menge Informationen.
Die Beschwerden während der Wechseljahre sind aus der Sicht der Chinesischen Medizin kein unausweichliches Schicksal. Sowohl in der Prävention als auch im der alltäglichen Gesundheitsförderung haben wir viele Möglichkeiten, um hier Abhilfe zu schaffen. Kurz zusammengefasst sind folgende Ansätze besonders wichtig:
- als Prävention gegen einen starken Nieren-Yin-Mangel empfielt sich schon in den Jahren vor dem Beginn der Wechseljahre besonders gut auf das Blut zu achten und den bei Frauen mit 35+ sehr häufigen Leber-Blut-Mangel abzufangen
- als Prävention gegen eine Leber-Qi-Stagnation ist ein gelungenes Stressmanagment und ein gesunder Umgang mit Konflikten besonders wichtig, ebenso wie individuell angepasste körperliche Bewegung und Entspannung
- zum Stärken von Yin und Yang der Niere spielt mit zunehmendem Alter ein gesunder zirkadianer Rhythmus eine zunehmend wichtige Rolle
- die Chinesische Ernährungslehre kennt viele Nahrungs- und Heilmittel, die Yin und Yang der Niere zu stärken vermögen. Die tonisierenden Nahrungsmittel können wir vermehrt in der alltäglichen Ernährung einsetzen. Chinesische dietätische Heilmittel, die sich für Tees, Suppen oder andere Zubereitungen eignen, sind sehr wertvoll, so zum Beispiel Rehmannia (shu di huang), Schisandra (wu wei zi) und Polygonum multiflorum (he shou wu, auch fo-ti genannt), Ginseng (ren shen) und Cordyceps (dong chong xia cao).
Eine Gesundheitsberatung oder ein Gesundheitscoaching helfen Ihnen dabei, einen gesunden Lebensstil zu erlernen, umzusetzen und beizubehalten. Sie beinhalten keine Diagnose oder medizinische Behandlung und können diese auch nicht ersetzen. Wir kümmern uns in der gemeinsamen Arbeit um eine ganzheitliche Prävention und Gesundheitspflege. Damit legen Sie langfristig die Fundamente für ein gesundes Leben. Eine Beratung und ein Coaching sind keine kurzfristigen, gezielten Lösungen für bereits bestehende Erkrankungen.
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